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10. Februar 2017
Fr
20:00

Karten € 15 und 10 erm.*
  Die Maske des roten Todes
Werke für Streichquartett & Harfe / E.T.A. Hoffmann, Ludwig van Beethoven, André Caplet / Philharmonisches Streichquartett, Teresa Zimmermann, Egbert Tholl / Münchner Philharmoniker OFF OFF

Das zweite Programm von Münchner Philharmoniker OFF OFF bringt am neuen Ort kammermusikalische Werke des frühen 19. und 20. Jahrhunderts. Auf E.T.A. Hoffmanns Quintett für Harfe und Streichquartett c-moll AV24, das zwischen 1804 und 1807 entstanden ist, folgt Ludwig van Beethovens 1809 komponiertes Streichquartett Es-Dur op. 74, das der Streicherpizzicati wegen als ‘Harfenquartett’ bezeichnet wird. Schlüsselwerk des Abends ist André Caplets „Conte fantastique”, ein Projekt, an dem der Komponist ab 1908 arbeitete und das er in verschiedenen Versionen für unterschiedliche Besetzungen komponierte. André Caplet ließ sich von Edgar Allan Poes phantastischer Erzählung „Die Maske des roten Todes” inspirieren, die dem Abend den Titel gibt. Die Komposition entstand um den 1. Weltkrieg herum, wie viel davor wie viel danach lässt sich nicht rekonstruieren. Nahm sie den Krieg voraus oder reflektiert sie Erlebtes – wie nah wie fern kam Krieg, kam Sterben damals, wie fern wie nah heute.

Philharmonisches Streichquartett:
Bernhard Metz
Violine, Clément Courtin Violine,
Konstantin Sellheim Viola, Manuel von der Nahmer Violoncello, Teresa Zimmermann Harfe
Egbert Tholl Sprecher
 

   
   
Programm
  Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822)
Quintett in c-Moll für Harfe und Streichquartett, AV24 (1807)

Allegro moderato
Adagio
Allegro

Ludwig van Beethoven (1866-1924)
Streichquartett Es-Dur op. 74 (1809)

Poco Adagio – Allegro
Adagio ma non troppo
Presto – Più presto quasi prestissimo
Allegretto con Variazioni

PAUSE

André Caplet (1878-1925)
Conte fantastique für Harfe und Streichquartett (1908/1923)
nach Die Maske des roten Todes von Edgar Allan Poe

Modéré
Animé
Rythmé
Modéré
Largement
Animé
   
   
   
    Philharmonisches Streichquartett

Bernhard Metz
, geboren 1973 in Saarbrücken, erhielt seinen ersten Violinunterricht an der von Wolfgang Marschner geleiteten Pflüger-Stiftung in Freiburg. Nach dem Abitur studierte er bei Roman Nodel in Mannheim und Rainer Kussmaul in Freiburg. Schon in frühen Jahren begeisterte er sich für die Kammermusik, was durch regelmäßigen Quartettunterricht u.a. bei Hatto Beyerle (Alban Berg-Quartett) und Walter Levin (La Salle-Quartett) unterstützt wurde. Als Geiger im Armando-Quartett errang Bernhard Metz zahlreiche Preise, wie zum Beispiel den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert und den zweiten Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Den Haag. Meister- und Kammermusikkurse bei Arthur Silverstein, Denes Szigmondy, Philippe Hirschhorn, dem Cleveland-, Amadeus- und Vermeer-Quartett rundeten seine musikalische Ausbildung ab.
Bernhard Metz nahm an diversen Festivals, zum Beispiel den Schwetzinger Festspielen teil und befasste sich verstärkt mit der Musik des 20. Jahrhunderts, dies vor allem mit dem Armando-Quartett und dem Ensemble Est Est Est, das beim Wettbewerb für Junge Kultur in Düsseldorf 1996 mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Als Konzertmeister des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg, des Interregionalen Orchesters und der Kammerphilharmonie Baden-Württemberg, sowie mit dem Armando-Quartett sammelte Bernhard Metz Konzert-Erfahrungen im In- und Ausland.
2001 absolvierte Bernhard Metz sein Solistenexamen bei Roman Nodel. Seit 1999 gehört er den Münchner Philharmonikern an und spielt seit 2008 im Orchester der Bayreuther Festspiele.
   
   


   
    Clément Courtin, in Lille / Frankreich geboren, begann im Alter von acht Jahren mit dem Geigenspiel; von 1995 bis 1997 studierte er in Paris bei Suzanne Gessner. Anschließend wurde Clément Courtin in die Klasse von Igor Oistrach in Brüssel aufgenommen, wo er nach acht Jahren Studium im Jahr 2005 seine Ausbildung mit dem Erhalt des Master-Diploms beendete. 1997 bis 2002 war Courtin Konzertmeister des Amadeus-Kammerorchesters in Frankreich, mit dem er auch solistisch in zahlreichen Ländern wie Norwegen, China und Japan gastierte.
Nachdem Clément Courtin bereits 2004 Stipendiat in der Orchesterakademie der Münchner Philharmoniker geworden war, gehört er nunmehr seit 2006 zu den festen Mitgliedern der zweiten Violinen. Neben seiner Orchestertätigkeit wirkt Clément Courtin in zahlreichen Kammermusikprojekten mit und hat im Jahr 2008 u. a. das Violinkonzert von Tschaikowsky mit dem Siemens-Orchester im Münchner Herkulessaal gespielt.
   
   


   
    Konstantin Sellheim gehört zu den gefragtesten Bratschern seiner Generation. Er ist Mitglied der Münchner Philharmoniker, lehrte viele Jahre als Assistent von Prof. Hartmut Rohde an der Universität der Künste Berlin und ist auch als Kammermusiker weltweit unterwegs.
Sein Viola-Studium führte ihn 1996 zu Volker Worlitzsch, NDR Radiophilharmonie Hannover, 1999 zu Hartmut Rohde, Universität der Künste Berlin und 2004 zu Nobuko Imai in Amsterdam und Wilfried Strehle, Berliner Philharmoniker. Konstantin Sellheim ist darüber hinaus Dozent internationaler Meisterkurse für Viola und Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe. Besonders hervorzuheben sind der Internationale Max-Rostal-Wettbewerb Berlin (2004) und der"Internationale Brahms-Wettbewerb Pörtschach, Österreich (2002). Er konzertiert regelmäßig bei wichtigen internationalen Festivals, wie den Mahler-Festwochen Toblach, den Berliner Festwochen, den Wiener Festwochen sowie dem Beethovenfest Bonn. Auch solistisch trat er bereits früh in Erscheinung, unter anderem mit den Hamburger Symphonikern. Konzertreisen führten ihn durch Europa, die USA und Israel bis nach Japan, Korea und China. Ab 2004 folgte das Engagement bei der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim.
Seit 2006 nun ist Konstantin Sellheim Mitglied der Münchner Philharmoniker, engagiert sich dort zudem im Orchestervorstand und übt in der Akademie des Orchesters weitere Lehrtätigkeiten aus.
   
   


   
    Manuel von der Nahmer, aus Wuppertal stammend, erhielt im Alter von neun Jahren seinen ersten Cellounterricht. Nachdem er drei erste Bundespreise beim Wettbewerb Jugend musiziert und den ersten Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb "Charles Hennen" in den Niederlanden erhalten hatte, begann Manuel von der Nahmer 1990 sein Studium bei Wolfgang Boettcher in Berlin, das er 1998 mit dem Konzertexamen abschloss. Stipendien der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes führten ihn in den Jahren 1994/95 zu Aldo Parisot an die Yale School of Music, USA. Seither tritt Manuel von der Nahmer als Solist mit zahlreichen Orchestern in Europa und den USA auf. Seit 1997 ist er Mitglied der Cellogruppe der Münchner Philharmoniker.
   
   


   
    Ihre Persönlichkeit und Ausstrahlung, ihr Musikverständnis und ihre technische Brillanz machen Teresa Zimmermann zu einer der führenden Harfenistinnen der jungen Generation. Im Juni 2014 gewann sie das Probespiel für die Solo-Harfenstelle bei den Münchner Philharmonikern. Davor spielte sie seit 2013 in gleicher Position im Philharmonia Orchestra London. Seit Jahren konzertiert sie als Gast bei den Bamberger Sinfonikern, im Bayerischen und Hessischen Rundfunk, im Deutschen-Sinfonie-Orchester, im Gewandhausorchester, im NDR-Sinfonieorchester, im Radio-Orchester von Paris und in der Staatskapelle Berlin. Sie konzertierte weltweit unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Riccardo Chailly, Myung Whun Chung, Christoph von Dohnányi, Mariss Jansons, Lorin Maazel, Franz Welser-Möst, Kent Nagano und Esa-Pekka Salonen.
Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei allen bedeutenden internationalen Wettbewerben für Harfe: Cardiff, München, Tel-Aviv und Genua. Außerdem gewann sie den 1. Preis des deutschen Hochschulwettbewerbs in Freiburg. Solokonzerte gab sie mit den Duisburger Philharmonikern, dem Warschauer Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, den Neubrandenburger Philharmonikern, dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und dem Orchester der Jeunesse Musicales. Außerdem trat sie auf dem Mecklenburgischen Musikfestival, dem Braunschweig-Classix-Festival und dem Movimentos Musikfestival Wolfsburg auf. 2011 wurde sie von ARTE für die Sendung Stars von morgen aufgenommen. In Hannover als Tochter zweier Pianisten geboren, erhielt Teresa Zimmermann ihren ersten Harfenunterricht mit sechs Jahren. 2008 schloss sie ihr Studium bei Maria Graf an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin mit Auszeichnung in der Solistenklasse ab. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie von Isabelle Moretti, Marie-Pierre Langlamet, Nancy Allen, Germaine Lorenzini und Anna Loro. Teresa Zimmermann war Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung der Dresdener Bank, des Gerd-Bucerius-Förderstipendiums der ZEIT-Stiftung in der Deutschen Stiftung Musikleben und der Gotthard-Schierse-Stiftung Berlin. Von 2011-2015 unterrichtete sie als Dozentin für Harfe eine Hauptfachklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
   
   


   
    E.T.A. HOFFMANN, am 24. Januar 1776 in Königsberg als Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann geboren, war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und wegen seiner vielseitigen Interessen in Malerei, Musik und Literatur eine treibende Kraft der Romantik.

Der studierte Jurist war von der Aufbruchstimmung zu Beginn des 19. Jahrhunderts begeistert und verfasste davon inspiriert seine ersten Stücke, die allerdings nie verlegt wurden. Seine künstlerischen (zunächst musikalischen) Neigungen lebte Hoffmann wegen seiner Anstellung bei verschiedenen Gerichten in Posen (Poznań), Plock (Płock) und Warschau nur in der Freizeit aus, wechselte aber 1808 an das Bamberger Theater. Zuvor hatte er im Alter von 29 Jahren seinen Vornamen Wilhelm in Amadeus abgeändert, um den 14 Jahre zuvor verstorben Mozart zu ehren.

Mit der Arbeit an verschiedenen deutschen Bühnen rückte immer mehr die Literatur in den Mittelpunkt. Erste Erfolge stellten sich 1815 mit der
Geschichten-Sammlung Fantasiestücke in Callots Manier (Ritter Gluck,
Der goldene Topf) ein. Auch spätere Werke bestanden oft aus einer Sammlung von Erzählungen, so beispielsweise die 1817 veröffentlichten Nachtstücke (Der Sandmann, Das steinerne Herz) oder auch Die Serapionsbrüder von 1821 (Das Fräulein von Scuderi, Zacharias Werner). Sein bekanntestes Werk ist der Roman Die Elixiere des Teufels von 1816.

E.T.A. Hoffmann starb am 25. Juni 1822 in Berlin und hinterließ über 50 Romane und Erzählungen, ein Dutzend Bühnenstücke sowie knapp 20 Instrumental- und Gesangswerke.
   
   


   
    LUDWIG VAN BEETHOVEN gönnte sich, Im Rückblick auf sechs äußerst produktive Jahre, nach der Komposition seines letzten Klavierkonzerts eine schöpferische Pause. Zu den wenigen Arbeiten, die in den darauffolgenden Jahren entstanden, zählt das Streichquartett Es-Dur op. 74. Es gehört mit dem ein Jahr später geschriebenen Streichquartett op. 95 zu Beethovens sogenannten „mittleren” Quartetten.

Der Beiname „Harfenquartett” leitet sich bei dem 1809 komponierten und dem Fürsten Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz (1772–1816) gewidmeten Werk von den Pizzicato-Effekten her, von denen große Teile des ersten Satzes durchsetzt sind. Dieses Stilmittel, das in der Exposition noch beinahe zufällig wirkt, tritt in der Durchführung zunehmend in den Vordergrund. Das gleichmäßig fließende Spiel der ersten Violine wird vom Violoncello, dann von der Viola und schließlich von der zweiten Violine immer nachdrücklicher mit aufsteigenden Arpeggien unterlegt. Überraschend wirkt in der Coda des Kopfsatzes die kraftvolle Violinkadenz, in der die markante Pizzicato-Passage eine dunkle und geradezu bedrohliche Färbung erhält.

Der zweite Satz, ein inniges Adagio, ist in Rondoform gehalten, wobei der Refrain von Mal zu Mal ausgefeilter wirkt. Das fünfteilige Scherzo steht in c-Moll und greift Beethovens „Schicksals”-Motiv mit drei Achteln und einer längeren Note auf, das auch den Kopfsatz der zuvor entstandenen 5. Symphonie beherrscht.

Während das Scherzo fast schon übertrieben dahinjagt, kommt der Finalsatz als gemächliches Andante mit sechs Variationen und einer ausgedehnten Coda daher. Wie das Thema selbst, ist jede Variation auf einem einzigen Motiv aufgebaut. Unter den zahlreichen Streichquartetten Beethovens ist das „Harfenquartett” das einzige, das mit einer Variationenfolge schließt.
   
   


   
    ANDRÉ LÉON CAPLET wurde am 23. November 1878 in Le Havre geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung auf der Violine. 1896 begann er ein Studium am Pariser Konservatorium in den Fächern Harmonielehre, Klavierbegleitung und Komposition. Mit 21 wurde er zum Musikdirektor des Théâtre de la Porte Saint-Martin ernannt.

1901 wurde er (u. a. gegen die Konkurrenz Ravels) mit dem Prix de Rome für die Kantate Myrrha ausgezeichnet und wurde nach der Rückkehr aus Rom Schüler von Claude Debussy. Dieser vertraute ihm die Orchestrierung des Bühnenwerks Le Martyre de Saint Sébastien an, dessen Uraufführung André Léon Caplet dirigierte. Bis 1910 war er Dirigent der Concerts Colonne, und von 1910 bis 1914 dirigierte er an der Oper in Boston. 1914 wurde Caplet zum musikalischen Leiter der Pariser Oper ernannt.

Wenige Tage später, nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, meldete er sich freiwillig zum Wehrdienst und erlitt während seines Militärdienstes eine Gasvergiftung. Die dadurch entstandene Brustfellentzündung zwang ihn zur Aufgabe seiner Dirigiertätigkeit – er widmete sich seitdem nur noch der Komposition – und trug mit zu seinem relativ frühen Tod bei. André Caplet starb am 22. April 1925 in Neuilly-sur-Seine.

In seiner Komposition Conte fantastique bezieht sich André Caplet auf die phantastische Erählung The Masque of the Red Death von Edgar Allan Poe, die erstmals 1842 in Philadelphia herauskam in Graham's Magazine, in dessen New Yorker Redaktion E.A. Poe ein Jahr lang als Chefredakteur arbeitete. In ihr beschreibt Poe das Scheitern des Versuchs einer Gruppe von Privilegierten, sich vor einer Seuche, einem Unheil in Sicherheit zu bringen. André Caplet stellte seiner Partitur den Satz voran: „Dans une atmosphère lourde d’angoisse et d’épouvante, c’est, brusque et hideuse, l’apparition du Masque de la Mort rouge, dont le rictus diabolique dénonce la joie rageuse et impitoyable de tout livrer à l’anéantissement.”
   
   


   
   

www.mhphi.de

   
   


   
    ein Projekt der Münchner Philharmoniker und Schwere Reiter MUSIK
gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirk Oberbayern

   
   


   
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update 28.01.2017